2012: USA

Urlaubsbilder – Teil 8

USA

vom 29.04.2012 bis 22.05.2012

Eine rekonstruierte Plantage des 19. Jahrhunderts, restaurierte Häuser, umfangreiche Kollektionen von zeitgenössischem Handwerkszeug, Möbeln und Haushaltsgegenständen aus der Gründerzeit von Baton Rouge.

16.05.2012 – Mittwoch
Heute bin ich erst nach White Castle gefahren und hab mir Nottoway Plantation angesehen. Ein riesiges Anwesen mit einem riesig großen Haus (65 Zimmer).
Dann weiter nach Napoleonville, das Madewood Plantation House kann man wirklich nicht besichtigen, also hab ich es nur von Außen fotografiert.
Der nächste Stopp war dann „Oak Alley“ in Vacherie. Das Haus selbst ist nicht ganz so imposant, die Eichenallee aber um so mehr. Nach der Besichtigung kam ein Gewitter und ich hab es grad noch ins Cafe geschafft. Also bei Cappu und Kuchen das Ende des Regens abgewartet und dann nach Houma weiter gefahren. Leider zog der Regen mit (ein Gewitter) und so wurde es nix mit einer Airboattour. Auf dem Weg dahin war in einem Ort die Straße plötzlich auf 15 M/h beschränkt und zwar weil in der Straßenmitte die Briefkästen des Postamts standen…
Ich bin also nach New Orleans weiter gefahren, hab mal wieder in einem Motel 6 eingecheckt und zwar für 3 Nächte.
Abendessen war ich dann im Applebees. Auf dem kürzesten Weg dahin wurde dann die Geschwindigkeit immer weiter bis auf 5 M/h runter gesetzt und ich stand auf einmal vor einer Fähre… So ist das am Meer bzw. an einem großen Fluß. Also bin ich halt mit der Fähre übergesetzt.
Abendessen im Applebee’s

1859 entstand das direkt am Mississippi gelegene weiße Herrenhaus eines Zuckerrohrpflanzers, mit seinen insgesamt 64 Zimmern und Sälen seinerzeit das größte Plantation Home in Louisiana. 22 prachtvolle Säulen rahmen das Haus ein, das den Sezessionskrieg unbeschadet überstand. Heute ist das gesamte Anwesen ein Resort (Übernachtung ab ca. 175 $).

Dieses 1846 erbaute Haus am Bayou Lafourche wird zu den besten Country Inns Amerikas gezählt. Leider gibt es keine Führungen mehr durch das Haus!

Die Oak Alley Plantation in Vacherie ist der Inbegriff einer Plantage im tiefen Süden. Das pastellfarbene Herrenhaus stammt aus dem Jahre 1839 und wird umrahmt von 28 dorischen Säulen im Greek Revival Style. 28 gigantische, ca. 300 Jahre alte Eichen breiten ihre Äste in der 240 m langen Eichenallee vor dem Haus aus. Das umgebende Anwesen ist 400.000 m2 groß.

17.05.2012 – Donnerstag
Heute war ich als Erstes beim French Market, dann am Jackson Square, der St. Louis Cathedral und dann im French Quarter. Hier stehen Unmengen von historischen Häusern. Bin dann weiter zum Riverwalk Marketplace und mit der Fähre rüber zum Algiers Point. Leider war dann der Akku meiner Kamera leer und ich bin nach einer kleinen Kaffeepause zurück zum Hotel. Nach kurzer Überlegung bin ich zum Chalmette National Historic Park gestartet und von dort weiter zum Barataria Unit des Jean Lafitte National Historic Park. Der Park war eigentlich schon geschlossen, aber wenn man außerhalb des Parkplatzes parkt kommt man trotzdem rein. Bin den schönen Wanderpfad durch die Sümpfe lang gelaufen und hab sogar einen Alligator gesehen.
Abends war ich im Hard Rock Cafe essen und bin danach durchs French Quarter, speziell durch die Bourbon Street geschlendert. Der Wahnsinn, was da los ist! Sogar berittene Polizei ist da unterwegs.
Abendessen im Hard Rock Cafe

New Orleans ist mit 345.000 Einwohnern (1960 ca. 630.000) die größte Stadt im Bundesstaat Louisiana. Sie ist ein Industriezentrum und hat einen großen Hafen am Mississippi River. Die Stadt ist bekannt für ihre historische Altstadt French Quarter, die Architektur aus der spanischen und französischen Kolonialzeit, ihre lokale kreolische Küche, und sie gilt als „Wiege des Jazz“.
In den 1910er Jahren legte Albert Baldwin Wood die Stadt, die von Sümpfen umringt war, mit zahlreichen großen Pumpen trocken. Der auf der südlichen Seite des Mississippis nahegelegene Naturpark Barataria Preserve in Marrero zeigt Reste der ursprünglichen Landschaft im Mississippi-Delta. Ein Drainagesystem von mehreren hundert Kilometern Länge durchzieht heute New Orleans und entwässert über 22 Pumpstationen bei starkem Regen die gesamte Stadt. Durch die Trockenlegung konnte New Orleans um erhebliche Flächen erweitert werden, sie führte jedoch auch zu einer ausgedehnten Absenkung des Terrains. Heute ist die Stadt im Norden von einem 5 bis 6 Meter hohen Deich sowie im Süden von einem 9 Meter hohen Deich gegen Wassereinlauf geschützt.
New Orleans liegt im Einzugsgebiet von Hurrikanen. Der bisher verheerendste, Hurrikan Katrina, traf die Stadt am 29. August 2005 und verwüstete sie fast vollständig.

Hurrikan Katrina 2005
Am 29. August 2005 wurde New Orleans von Hurrikan Katrina heimgesucht, der einer der vier schwersten Hurrikane war, die in den USA jemals gemessen wurden. Obwohl New Orleans nur von Ausläufern des Hurrikans in Mitleidenschaft gezogen wurde, brachen die Wände zweier Kanäle (nicht Deiche), worauf das Wasser des Lake Pontchartrain die Stadt fast vollständig überschwemmte. Auch die großen Wasserpumpen der Stadt fielen aus. Unterspülte Gebäude brachen zusammen, was die Situation deutlich verschlimmerte. Wasser, Müll und Schutt spülten in den als Notunterkunft genutzten Superdome. Dieser war Ziel jener gewesen, die die Stadt nicht rechtzeitig verlassen hatten und dort auf die Verteilung von Wasser und Essen durch die Armee warteten. Zusätzlich verschlechterten Wasser- und Stromausfall die Bedingungen im Innern des Stadions.
Am 30. August 2005 brachen die Deiche des Industrial Canal, der den Lake Pontchartrain im Norden der Stadt mit dem Mississippi südlich des Zentrums verbindet, und Wasser lief in die am tiefsten gelegenen Stadtviertel. Einen Tag später waren mehrere Stadtteile der Jazzmetropole erneut überflutet. Das betraf dort besonders die Sozialbausiedlungen der „Big Four“, so genannte Public Housing Projects, die in den tiefergelegenen Gebieten aus Backstein und als Campusarchitektur zwischen 1941 bis 1955 im damals als Wohnorte unbeliebten Teilen des Zentrums erbaut wurden. Das Wasser stand in Ninth Ward zwei Meter hoch in den Straßen und 75 % aller Bewohner mussten fliehen oder wurden evakuiert.
Als das Ausmaß der Überflutung deutlich wurde, beschloss die Regierung am 31. August, die Stadt – und damit auch den Superdome – komplett zu evakuieren, zuerst mit Bussen und später mit einer Luftbrücke. Ziel war zunächst der Astrodome von Houston, dessen Kapazitäten jedoch bereits nach einem Tag ausgeschöpft waren. Nach einigen Tagen des Notstandes wurde der Ausnahmezustand, das Kriegsrecht und der Gesundheitsnotstand ausgerufen.
Der Louis Armstrong New Orleans International Airport, der täglich etwa 300 Flugzeuge abfertigt, konnte nach wenigen Tagen wieder in Betrieb genommen werden. Da er etwas westlich der Stadt im weitgehend verschont gebliebenen Vorort Kenner liegt, wurden Landebahn und Tower durch den Hurrikan nicht zerstört, allerdings standen Bodenradar und Befeuerung der Landebahn zunächst nicht mehr zur Verfügung.
Am 5. September 2005 wurde bekannt gegeben, dass der Deich zum Lake Pontchartrain repariert sei, jedoch das Abpumpen des Wassers mindestens drei Monate dauern werde. An einigen Deichen halfen vom deutschen Technischen Hilfswerk zur Verfügung gestellte Hochleistungspumpen. Am 6. September 2005 ordnete Bürgermeister Ray Nagin die Zwangsevakuierung der letzten in der Stadt verharrenden Einwohner an. Jeder, der nicht am Wiederaufbau beteiligt war, musste die Stadt verlassen, da die Gefahr von Seuchen bestand.
Am 20. September 2005 wurde New Orleans erneut evakuiert, weil befürchtet wurde, dass der Hurrikan Rita die Stadt in den nächsten Tagen überqueren würde, woraufhin die wenigen Rückkehrer die Stadt wieder verließen.
Mitte Oktober 2005 war die Stadt wieder trockengelegt. Doch musste die Bevölkerung am 18. Oktober auf eine weitere mögliche Evakuierung vorbereitet werden: Der Hurrikan Wilma, dessen Entwicklung zunächst ungewiss war, zog allerdings über Florida gen Atlantik.

Chalmette National Cemetery, ein Soldatenfriedhof auf einem ehemaligen Schlachtfeld


Letzte Änderung: 05.03.2021