Urlaubsbilder – Teil 7
USA
vom 21.08.2015 bis 11.09.2015
Der Horseshoe Bend ist ein hufeisenförmiger Mäander des Colorado River. Die Schleife ist im lokalen Sprachgebrauch als „King Bend“ bekannt. Das Aussichtsplateau ist über einen Fußweg von ca. 1 Kilometer erreichbar, ausgehend von einem Parkplatz am U.S. Highway 89. Der Zutritt ist kostenlos, der Zugang zum Aussichtspunkt verfügt über keine Absperrung und die Felswände sind steil abfallend. Die Höhe des Aussichtsplateaus beträgt rund 1300 Meter über dem Meeresspiegel und der Colorado River fließt ca. 300 Meter tiefer.
06.09.2015 – Samstag
Eine kleine Planänderung führt uns durch das Monument Valley, weil wir Reiten wollten. Das war aber mit 205$ für drei Personen zu teuer. Selbst der Eintritt in den Monument Valley Tribal Park kostet inzwischen 20$ !!! Leider konnten wir mit dem Wohnmobil nicht auf die unbefestigten Straßen ins Valley selbst fahren. Danach ging es weiter über das Four Corners Monument Richtung Mesa Verde Nationalpark. Auf dem Weg haben wir noch einen kleinen Stopp bei einer Rodeoveranstaltung eingelegt, die jedoch schon vorbei war. Wir konnten noch ein paar Eindrücke davon mitnehmen. Beim Mesa Verde Nationalpark haben wir im Campground eingecheckt.
Das Monument Valley ist eine Ebene auf dem Colorado Plateau in einer Höhe von fast 1900 m und liegt innerhalb der Navajo-Nation-Reservation. Es wird von den Navajo verwaltet und ist daher kein staatliches Schutzgebiet wie das nahegelegene Navajo National Monument. Es ist bekannt für seine Tafelberge und diente bereits vielfach als Kulisse für Dreharbeiten. Die markanten Tafelberg-Strukturen bestehen aus etwa 275 Millionen Jahre altem De Chelly Sandstein. Die im Englischen „Butte“ genannten Spitzkuppen inspirierten zu charakteristischen Eigennamen wie „Elephant Butte“, „Camel Butte“, „Drei Schwestern“ (Three Sisters) oder „Totempfahl“ (Totem Pole). Die bekanntesten sind die beiden „Mitten Buttes“ (mitten engl. für ‚Fausthandschuh‘) und der „Merrick’s Butte“.
Das Four Corners Monument ist ein Denkmal an den Four Corners (deutsch Vier Ecken). Es wurde an der Stelle errichtet, an der die vier US-Bundesstaaten Utah, Colorado, New Mexico und Arizona aufeinandertreffen. Dies ist das einzige Bundesstaaten-Vierländereck der Vereinigten Staaten. Es liegt auf dem Colorado-Plateau und gehört zur Navajo Nation, dem selbstverwalteten Territorium der Navajo.
07.09.2015 – Sonntag
Im Mesa Verde National Park haben wir zuerst das Spruce Tree House, dann das Cliff Palace und dann das Balcony House besichtigt. Danach sind wir noch ein paar Kilometer weiter gefahren und haben in Dolores ein Campground gesucht und gefunden.
Mesa Verde (span. für Grüner Tafelberg) ist ein Nationalpark, der rund 4000 archäologische Stätten schützt, insbesondere die erst Ende des 19. Jahrhunderts vollständig erforschten und gut erhaltenen Felsbehausungen vorkolumbischer Anasazi-Stämme. Der Großteil des Mesa Verde National Park kann auf eigene Faust erkundet werden. Manche Klippenwohnungen können nur auf einer Ranger-Führung besichtigt werden.
Die Region von Mesa Verde war seit ungefähr 600 n. Chr. stärker besiedelt. Die Menschen lebten in Siedlungen bestehend aus einigen Grubenhäusern auf der ebenen Fläche. Um rund 750 wurden die Grubenhäuser zunehmend verlassen und die Menschen errichteten oberflächige Häuser mit Flechtwänden zwischen senkrechten Pfosten, die anschließend mit Lehm verkleidet wurden. Da sich diese Konstruktionen offensichtlich nicht bewährten, begann man die Verwendung von Steinmaterial vorzuziehen und die als Pueblos bekannten Komplexe aus gemauerten Wohn- und Vorratsräumen zu bauen, die schließlich beträchtliche Größen annahmen und bis zu 500 Menschen beherbergten. Die traditionellen halb unterirdischen Grubenhäuser wurden als Zeremonialräume, den Kiva, beibehalten.
Die Nutzung der Abris in den steilen Felswänden den Canyons setzte erst spät, gegen 1200 n. Chr. ein. Es ist in der Forschung umstritten, weshalb diese Veränderung der Siedlungspraxis überhaupt erfolgte, da sie vielleicht die Hälfte der Bevölkerung von Mesa Verde umfasste. Reine Verteidigungsgründe scheiden schon deshalb aus.
Die Anasazi erreichten in dieser Zeit ihren kulturellen Höhepunkt. Auch wenn sich trotz jahrzehntelanger Ausgrabungen und Forschungen die ganze Geschichte der Anasazi nicht mehr eindeutig und vollständig rekonstruieren lässt, lassen gefundene Gebrauchsgegenstände einige Rückschlüsse auf ihren Alltag zu. So waren die Bewohner von Mesa Verde ausgezeichnete Töpfer und Korbflechter. Man geht davon aus, dass das Handwerk insbesondere von Frauen ausgeübt wurde und die Fertigkeiten von den Müttern an die Töchter weitergegeben wurden. Die Töpfererzeugnisse wurden in dieser Blütezeit mit geometrischen Strukturen verziert. Es finden sich außerdem relativ einfache Beispiele für Felsgravierungen, die menschliche Formen darstellen.
Die Anasazi verfügten seinerzeit bereits über hervorragende Bewässerungssysteme, die ihnen zum Anbau von Mais, Bohnen und Paprika verhalfen. Weitere Nahrungsquelle war die Jagd der Männer, die auf Grund der zu überwindenden Höhenunterschiede durch das zerklüftete Mesa Verde beschwerlich gewesen sein dürfte.
Bald nach der Errichtung der Cliff dwellings begann eine langsame Entvölkerung. Die Gründe sind bis heute unklar. Vielleicht spielte eine zunehmende Dürre eine Rolle, die ihren Höhepunkt zwischen 1275 und 1299 erreichte. Sie verschlechterte die Lebensverhältnisse wie Anbau, Holzgewinnung und Jagd. Um 1300 n. Chr. war der Raum von Mesa Verde praktisch menschenleer.
Der Cliff Palace ist eine der größten Siedlungen im Mesa Verde Gebiet. Der Cliff-Palace umfasst rund 150 Räume und 23 Kivas. Die Anzahl der Bewohner dürfte bei ca. 125 gelegen haben.
08.09.2015 – Montag
Nach einem Frühstück am Fluß sind wir zum Canyonlands National Park weiter gefahren. Dort haben wir uns alle Aussichtspunkte von „Islands in the Sky“ angesehen. Ein beeindruckender Park! Leider haben wir im Nationalpark keinen Platz auf dem Campground bekommen, dafür aber direkt nebenan im National Forest.
Der Canyonlands-Nationalpark umfasst eine Fläche von 1.366 km². Der Colorado und der Green River haben tiefe Canyons in das Colorado-Plateau geschnitten, und teilen den Park in drei Teile auf: „Island in the Sky“ im Norden, „The Needles“ im Südosten und „The Maze“ im Westen. Die Island in the Sky ist eine weitläufige Hochebene (Mesa) die von Colorado und Green River eingeschlossen wird. Es gibt viele spektakuläre Aussichten auf den White Rim, eine Sandsteinabbruchkante rund 360 Meter unterhalb des Plateaus, und auf die Flussläufe, weitere 300 Meter unterhalb des White Rims. Entlang des White Rim führt der beliebte 160 km lange White Rim Trail, ein unbefestigter Felspfad, der nach Genehmigung der Parkverwaltung mit Geländewagen oder Mountainbikes befahren werden kann. Per Auto dauert die Fahrt zwei bis drei Tage, bei der Genehmigung werden Übernachtungsplätze zugewiesen, die als einzige Ausstattung ein einzelnes Toilettenhäuschen aufweisen.
Letzte Änderung: 23.03.2024